Die Festumzüge

An den Festumzügen anläßlich von Vereinsjubiläen Schlarper Vereine und auch in den Nachbardörfern hat der Verkehrs- bezw. Heimatverein auch teilgenommen, Entweder mit einem Festwagen oder einer Fußgruppe und Festwagen. Die Motive bei der Teilnahme waren immer unterschiedlich. Beim Feuerwehrfest am 30.6.1974 in Schlarpe lautete das Thema: “ Ruhe und Erholung in Schlarpe „. Es bedeutete Werbung für mehr Feriengäste. Am 12.6.1983 beim Jubiläum des Heimatvereins Volpriehausen hieß das Thema: „Wo bleibt der Heidelbeerkönig“. In Erinnerung an die Zeit, wo früher jedes Jahr bei der Heidelbeermusik ein Heidelbeerkönig gewählt wurde. Die Mitglieder des Vereins nahmen sich auch selbst auf den Arm, und zwar beim Sport- und Volksfest in Schlarpe am 25.5.1986. Feriengäste waren in Schlarpe eine Seltenheit geworden. Die Schilder auf dem Festwagen wiesen auf diese Tatsache hin mit dem Thema: “ Bleiben die Gäste mal zu Haus, ruhen wir uns selber aus „.Nachdem der Verein 1990 mit dem Mähwettbewerb begonnen hatte, gab es einen neuen Slogen für den Festwagen beim Heimatfest am 19.7.1992 in Delliehausen. Zwei große Schilder hingen in der Mitte des Ackerwagens: “ Die Mäher aus dem Heidelbeerdorf „. Die Mitfahrenden hatten sich wie Sensenmäher von früher gekleidet. Ein gut anzusehender Festwagen. Im gleichen Jahr am 23.8.1992 bei der 750 Jahrfeier von Volpriehausen stellte der Heimatverein eine große Teilnehmergruppe. Reinhold Schneider hatte hinter seinen alten Lanzbulldog einen Mähbinder gehängt. Hieber jun. zog mit seinem alten Lanzgeräteträger einen Kartoffelhaspel. Dazu kam die Fußtruppe mit 8 Frauen und 5 Männern. Frauen und Männer waren gekleidet wie Bauersleute von früher. Dazu ausgerüstet mit Handkörben, Kiepen, Sensen und Harken. Insgesamt ein hübsches und lustiges und Bild. Inzwischen hatte der Verein 8 Hauben gekauft, in der Form wie sie früher die Arbeitsfrauen in der Getreidernte trugen. Mit diesen Hauben ausgerüstet nahmen unsere Frauen am 13.6.1993 am Festumzug beim Schützenverein Schlarpe teil. Dazu wieder in alter Kleidung, Handkörben und Kiepen. Die Männer wie gewohnt in alter Kleidung und Handarbeitsgeräten. Der Fußgruppe folgte Reinhold Schneider mit einem Ackerwagen voll Heu und Mario Kretzer mit großem Schlepper und Ladewagen. Beim Festumzug am 12.6.1994 in Volpriehausen anläßlich des Jubiläums vom Männergesangverein, nahm der Heimatverein nur mit einer Fußgruppe teil. Frauen und Männer gingen wieder in ihrer Landarbeitertracht, dazu ausgestattet mit Handkörben, Sensen und Harken. Voran fuhr ein hübsch geschmückter Handwagen, in dem die jüngsten Umzugsteilnehmer, einige Kinder saßen.
Den nächsten Festumzug gab es am 30.5.1995 anläßlich des Zeltfestes vom TSV und TK Volpriehausen. Hierbei stellte der Heimatverein eine Wandergruppe. Ausgerüstet mit Wanderstock und Rucksack marschierten die Vereinsmitglieder im Festumzug mit. Zum Gesang der Wanderfreunde spielte Heinz Dörnte auf seiner Ziehharmonika. Ein Handwagen mit Marschverpflegung fuhr voraus.
Mit einer großen Fußgruppe nahm der Heimatverein beim Heimatfest am 2o.7.1997 in Delliehausen teil. Die Frauen in den schon bekannten alten Arbeitskleidern und den viel bewunderten Hauben und die Männer auch in entsprechender alter Arbeitskleidung und Handarbeitsgeräten. Hinzu kamen 4 hüsch gekleidete Kinder und 2 bunt geschmückte Handwagen. Unsere Fußgruppe erweckt bei den Umzügen immer die Aufmerksamkeit der Zuschauer, vor allem die Frauen mit ihren hübschen Hauben, weil es diese Ausstattung einer Fußgruppe in den umliegenden Dörfern nicht gibt. Ab 1996 hat der Heimatverein damit begonnen, zur jährlichen Jahreshauptversammlung ein Schwein zu Schlachten, um kostengünstige, hausgeschlachtete Wurst bei der Versammlung zu haben. Unsere Vereinsmitglieder halten die Sache für gut. Die nicht verzehrte Wurst wird anschließend an die Versammlungsteilnehmer verkauft. Einige kg Wurst werden auch eingefroren und bei Arbeitseinsätzen verzehrt. Die Idee zur Hausschlachtung kam von Reinhold Schneider. Er hat das erste Schwein geliefert. Nach Möglichkeit soll die Vereinshausschlachtung erhalten bleiben.
Zu den Tätigkeiten bezw. Arbeiten der Mitglieder des Heimatvereins zählt auch das Helfen bei Veranstaltungen der Ferienrigion Uslar und der AG der Verkehrsvereine.
Beim jeweiligen Peekermarkt in Uslar müssen die Mitgliedsvereine der AG Helfer stellen. Der Heimatverein ist immer mit 10 bis 12 Helferinnen und Helfern beteiligt, um am Stand der Ferienregion Peeker, Kaffee und Kuchen zu verkaufen.

Das Insektenhotel

Schon seit längerer Zeit befasste sich der Heimatverein mit dem Bau eines Insektenhotels auf der Streuobstwiese. Im Spätsommer 2007 war es
soweit. Nach Beschaffung der entsprechenden Baumaterialien (Vereinsmitglied Peter Becker, Goseplack stiftete das Holz) wurde das
Insektenhotel gebaut.

Der Standort sollte unsere Streuobstwiese sein. Zu den 2001 gepflanzten Obstbäumen, der Feldgehölzhecke und den Roterlen am Bach ist die
Streuwiese der passende Platz für das Insektenhotel.

Peter Rahn hat unter Mithilfe einiger Vereinsmitglieder den Rahmen in seiner Werkstatt gebaut.
Nach dem Aufstellen des Holzgerüstes Ende September wurde das Insektenhotel am 6. Oktober eingerichtet. Angebohrtes Holz, Lehmsteine,
Ziegelsteine und Schilf, wurden in die gefache gelegt und mit Drahtgeflecht gesichert. Dabei halfen drei Kinder und sieben Erwachsene.
Den Kindern hat die Mithilfe viel Spass gemacht. Jessica Wiegand hatte ein Schild gemalt mit dem Vermerk: „Übernachten 2,50 Euro“.

Die Schubertköte

Nach dem Bau der Heidelbeerhütte ging es an den Bau der Köte am Invalidenweg. Dies geschah ebenfalls im Jahr 1965.Standort der Köte ist vermutlich eine alte Meilerstelle, also ein historischer Platz. Forstamtmann Schubert (Goseplack), stellte wieder das entsprechende Bauholz zur Verfügung. Das Bäume- und Stangenschlagen und den Aufbau der Köte erledigten 22 Vereinsmitglieder, sowie Wilhelm Steinhoff, Wilhelm Ilse, Karl Ilse und Heinrich Hilke. Hilke war, wie schon erwähnt, der letzte Köhler aus Schlarpe. Ursprünglich wird eine Köte mit Rasenplacken belegt. Dies erfordert aber eine laufende Ausbesserung, weil die Placken zusammenrutschen. Um diese Arbeit zu vermeiden, belegte man die Köte mit Lohe = Rinde. Dauerhaft war dieser Belag aber auch nicht, denn 1976 war die Lohe teilweise zerbrochen und undicht geworden. Auf Veranlassung von Forstamtmann Rang (Goseplack) erneuerte Heini Becker, ebenfalls aus Goseplack, die Abdeckung. Die Lohe wurde entfernt, Dachpappe aufgebracht und darauf Halblatten genagelt. Den fehlenden Rauchabzug baute Peter Rahn (Schlarpe) nachträglich ein.Forstamtmann Schubert war ein großer Förderer des damaligen Verkehrsvereines, das erforderliches Holz für Baumaßnahmen stellte er immer zur Verfügung. Als Dank für dieses Entgegenkommen erhielt die Köte am Invalidenweg den Namen “ Schubertköte „.Auch für den Bau der Schubertköte 1965 stellte die Gemeinde Mittel aus dem Landeszuschuß zur Verfügung, daraus erhielten auch die Beteiligten ein geringes Entgelt für die geleisteten Arbeitsstunden. Im Jahre 1997 erfolgte eine weitere Reperatur u. Neugestaltung der Schubertköte.Die Halblatten und die Dachpappe waren teilweise morsch und faul geworden. Eine Reparatur unbedingt erforderlich. Im Winter begannen die Vereinsmitglieder mit dem Einschlagen und Schälen der Stangen, im Juni/Juli wurden dann die eigentlichen Arbeiten an der Köte durchgeführt.Die Latten und der seitliche Rauchabzug wurden abgerissen und die Hüttenspitze um 30-40 cm gekürzt, um einen Rauchabzug nach oben zu erhalten.Als nächstes wurde eine neue Lage Teerpappe aufgelegt, verklebt und Rundhölzer ( Stangen ) angestellt und mit Draht befestigt. Die Hüttenspitze bekam eine neue Abdeckung. Als letztes erhielt die Köte ein neues Namensschild. Auf Vorschlag von Forstamtmann Rang (Goseplack) übernahm die Forstverwaltung Hardegsen die Materialkosten und ein kleines Entgeld für die geleisteten 200 Arbeitsstunden der Helfer. Die Reperatur und Neugestaltung der Schubertköte ist gelungen. Sie strahlt wieder in neuem Glanz.

Die Schlarper Heidelbeerhütte

Der Bau einer Köte und einer weiteren Schutzhütte war ab 1961 bei den Vereinsmitgliedern im Gespräch. Heinrich Hilke (obwohl kein Vereinsmitglied erklärte sich bereit, beim Bau der Köte mitzuhelfen. Heinrich Hilke (Jahrgang 1907) war der letzte Köhler aus Schlarpe. Er hat in seiner Jugend mit seinem Vater noch die Köhlerei betrieben. Aus dieser Zeit als Köhler kannte er noch den Bau einer Köhlerhütte und das Leben als Köhler in einer Köte. Am 23.1.1965 beschließt die Mitgliederversammlung den Bau der Schutzhütte am Rothenberg (Bramburger Str.) und der Köhlerhütte am Invalidenweg. Als erstes erbauten die Vereinsmitglieder die Schutzhütte am Rothenberg, die spätere Heidelbeerhütte. Sie fällt in der Form etwas aus dem Rahmen sonstiger Schutzhütten. An dem Entwurf war Herbert Rakebrandt stark beteiligt. Mit dem damaligen Forstbeamten Ebel (Nienover) wurde die endgültige Bauform abgesprochen. 21 Veinsmitglieder beteiligten sich am Bau, Holz stellte Forstamtmann Schubert (Goseplack)zur Verfügung. Die Bäume wurden von den Vereinmitgliedern selbst geschlagen und zur Baustelle transportiert. Die übrigen Kosten und eine kleine Entschädigung für die am Bau angefallenen Arbeitsstunden übernahm die Gemeinde Schlarpe aus dem Landeszuschuß zur Förderung des Fremdenverkehrs.Der gesamte Ortsrat und die Vereinsmitglieder feierten am 26.9.1965 die Einweihung der neuen Schutzhütte. Im Sommer 1992 wurden die im Laufe der Jahre aufgetretenen Schäden ausgebessert. Das Dach bekam eine neue Dachpappenauflage unterlegt mit Rauhsbundbrettern.Über den kleinen Graben wurde eine neue Brücke gebaut. Das Forstamt Hardegsen übernahm nach Befürwortung von Forstamtmann Städler, Schoningen die Materialkosten. Einen offiziellen Namen besaß die Hütte am Rothenberg bis 1994 nicht. Auf der Jahreshauptversammlung am 12.3.1994 gab es über die Namensgebung eine eingehende Diskussion. Mehrere Namen standen zur Debatte. “ Sanders Hütte „, “ Schlarper Hütte “ und “ Schlarper Heidelbeerhütte „. Den letzteren Namen brachten Michael Schneider und Waltraud Rehnfarth zur Erinnerung an das Heidelbeersammeln und Pflücken im Rothenberg und Stehberg in früheren Zeiten ins Gespräch. Die Versammlung stimmte diesem Namensvorschlag einstimmig zu und seitdem heißt die Schutzhütte am Rothenberg “ Schlarper Heidelbeerhütte“. Die offizielle Einweihung mit Enthüllung des Namensschildes erfolgte anläßlich der 1.Schlarper Heidelbeermusik am 16.7.1994. Der Name “ Schlarper Heidelbeerhütte “ hat sich überall sehr schnell eingeprägt.

Die Robert-Reinhard Quelle

Im Hardegser Stadtforst am Zwiebelkopf entspringt eine Quelle, die Robert-Reinhard Quelle genannt wird.Von zwei jungen Leuten aus Schlarpe – Robert Warnecke und Reinhard Borchert ( Jahrgang 1915 und1916 ) – wurde die Quelle schon vor dem 2.Weltkrieg erschlossen. Sie dämmten denQuellen bereich zum Hang hin ab,versahen den Damm mit einem Durchlaß und schafften somit einenFußweg. Damit entstand am Zwiebelkopf ein durchgehender Fußweg, der den gesamten Bereich begehbar machte. Außerdem bauten sie im unteren Bereich einen zweiten Teich mit einer Fontäne. Zur Erinnerung an die Erbauer erhielt die Quelle von den Dorfbewohnern den Namen “ Robert-Reinhard Quelle „. Nach dem 2.Weltkrieg übernahm der Verkehrsverein die Pflege der Robert-Reinhard Quelle. Er stellte drei Bänke auf, um die Wanderer zum Ausruhen einzuladen.Viele Arbeiten an der Quelle erledigte Hans Puff. Er baute ein Mühlenrad auf und im unteren Bereich entstand zeitweise wieder eine Fontäne.1990 wurde der Damm letztmalig erneuert und abgedichtet sowie ein neues Geländer aufgestellt.Vom Wiederaufbau einer Fontäne und eines Mühlrades sah man ab. 1997 mußte der Bereich um die Robert-Reinhard Quelle erneut ausgebessert werden, da zwei umgestürzte Bäume das Geländer zerstört und die Böschung beschädigt hatten.

Ruhebänke

Außer dem vorgenannten Bau von Schutzhütten und Anlagen hat sich der Verein noch weitere Aufgaben gestellt. Dabei sind als erstes die Ruhebänke zu nennen. Im Jahr 1961 standen schon 18 Ruhebänke im Dorf und in der näheren Umgebung. Die Bänke wurden in Eigenleistung hergestellt. Banksockel aus Beton gegossen, Sitz und Lehne selbst gezimmert. In den Jahren 1974 und 1981 hat der Verein und die Gemeinde Eichenbänke von Heini Becker (Goseplack) gekauft. Später ging man von den Betonsockelbänken teilweise zu Bänken mit Gußsockeln über. Diese haben eine bessere Stabilität und können an wechselnden Standorten aufgestellt werden. Eine laufend wiederkehrende Arbeit ist das Streichen und Ausbessern der Bänke. Es erfolgte meistens am Standort. Seit 1991 werden alle Bänke im Herbst abgebaut zum Trocknen untergestellt und Ende April in einer Gemeinschaftsaktion gereinigt und gestrichen. Dadurch sind die Bänke haltbarer geworden, weil sie im Winter nicht dem Wetter ausgesetzt sind. Insgesamt sind jetzt (1997) 38 Bänke zu betreuen und zu pflegen.